Sonntag, 2. März 2014

Rezension "Was ich dich träumen lasse" von Franziska Moll


Wenn man nicht weiß, ob die Tränen der Rührung oder holprige Schreibstil überwiegt und wie man das Buch abschließend finden soll...

Loewe Verlag

  
Franziska Moll
256 Seiten 
Hardcover
Jugendbuch, Liebesgeschichte
Einzelband
Januar 2014









Inhalt

Rico liebt Elena. Elena liebt Rico. Doch dann geschieht etwas Furchtbares: Rico wird bei einem Autounfall schwer verletzt und liegt seitdem im Koma.
Elena kann es einfach nicht fassen und ist wie gelähmt.
Bis sie eine Liste mit 10 Dingen, die er vor seinem Tod getan haben wollte, auf seinem Computer findet und beschließt, diese für ihre große Liebe abzuarbeiten. Zu ihrer Seite steht der Krankenpfleger Tim, der zwar auf den ersten Moment nicht wirklich sympathisch scheint, aber der sich als große Stütze für Elena erweist. 
Er bringt ihr bei, dass es, wenn man darum kämpft, immer Hoffnung geben kann...




Meinung


"Was ich dich träumen lasse" war wohl eine der heiß begehrtesten Neuerscheinungen des Januars. Auch ich wollte unbedingt wissen, was es mit dieser so tragisch klingenden Geschichte auf sich hat.
Letztendlich würde ich nicht sagen, dass ich enttäuscht wurde, aber ich habe definitiv etwas anderes erwartet.

Die Idee an sich, also das es eine Liste gibt mit Dingen, die man erledigen möchte, bevor man stirbt, ist natürlich keineswegs neu und sie war schon sehr oft Vorlage für Romane. Aber das es diesmal ein Nebencharakter ist, der die Liste geschrieben hat und das der Protagonist diese Liste FÜR denjenigen abarbeiten muss, das habe ich zumindest noch nicht gelesen bis jetzt.

Das Buch beginnt wie eine normale Liebesgeschichte. Man bekommt als Leser die ersten Einblicke in die überaus glückliche Beziehung von Rico und Elena und wie sie zusammen als Paar so sind. Doch das hält leider nicht lange an, denn schon nach nur wenigen Seiten passiert auch schon der Unfall.

Und ab da war ich erstmal ein wenig zwiegespalten.
Denn Elena ging mit dieser Situation wirklich sehr aufgeklärt und ruhig um. Ich weiß natürlich nicht, wie ich in so einer Situation reagieren würde (und will es auch nicht wissen), aber wie man in so kalt bleiben kann, war mir schleierhaft.

Was mich außerdem immens gestört hat, war der Schreibstil! 
Ich kann es einfach nicht ab, wenn ein Autor, eine Autorin versucht so poetisch wie möglich zu formulieren und es dann letztendlich nur möchtegern und holprig klingt. Das Buch ließ sich zwar trotzdem schnell lesen, aber wenn man seine Geschichte mit Tausenden von Metaphern füllt, die alle keinen Sinn machen, stört es ungemein.

Die Autorin hat sich noch eine eigentlich ganz gute Idee einfallen lassen, um ihre Geschichte zu erzählen. Zwischendrin gibt es immer mal wieder kurze Erinnerungen an Gespräche, die Elena mit Rico geführt hat. So konnte man zwar auf der einen Seite eine Menge über Rico erfahren, auch wenn er den Großteil der Handlung im Koma liegt, allerdings war es nicht immer optimal gelöst und man konnte nicht immer gleich erkennen, wer was sagt.

Zu den weiteren Charakteren lässt sich, bis vielleicht noch zu Tim, kaum etwas sagen, da Rico und Elena ein ziemlich auf sich fixiertes Leben geführt haben. Richtig gute Freunde hat Elena eigentlich fast nicht, da sie sich ständig immer nur mit Rico getroffen hat. 

Diese große Fixiertheit aufeinander, die vor allem von Rico ausgeht, fand ich gelegentlich ein wenig übertrieben. Die beiden sind gerade mal ein Jahr zusammen und Rico, der in dieser Beziehung eindeutig die Rolle des Mädchens übernommen hat, redet schon von Kindern und Ehe.
Welcher 17-jährige Junge tut das?

Das hört sich jetzt alles ziemlich negativ an, aber um noch etwas Positives zu sagen: das Ende war wirklich sehr schön und gerade im letzten Kapitel hat mir dann der Stil auch wieder gefallen und ich muss zugeben, dass auch einige Tränchen geflossen sind.

Fazit


"Was ich dich träumen lasse" ist ein Roman, der mich sehr zwiegespalten zurücklässt. 
Der Schreibstil hat mir leider nicht gefallen und die Beziehung von Rico und Elena fand ich ein wenig übertrieben dargestellt. Außerdem konnte ich mit der Protagonistin, bis auf wenige Male, kaum etwas anfangen.
Trotzdem war das Ende der Geschichte sehr berührend und sehr emotional, die Idee war sehr süß und ich hab das Buch in einem Tag gelesen.
Ich vergebe nun also abschließend 2,5 Sterne, aber ich fand es vom Gefühl her trotzdem besser, als andere 2,5 Sterne Bücher, die ich gelesen habe, wenn ihr versteht, was ich meine.

Challenges

  • Find the Cover --> V wie Vögel
  • Chaos-Challenge --> Nr. 5: Ein Buch mit unter 300 Seiten
  • Kampf der Verlage --> Loewe
  • ABC-Challenge --> W bei Titel, M bei Autor und E bei Protagonist
  • Feenglanzchallenge --> 256 Portionen
 

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