Samstag, 15. Juni 2013

Rezension "Genusya in Gefahr" von Kassandra S. Katz



 Geordnetes Chaos mit einer Menge Charakteren!


Autorin: Kassandra S. Katz (Pseudonym)
Genre: (High-) Fantasy
Reihe: Ja?
Seitenzahl: 348 Seiten
Format: Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 12. April 2013


Ich bedanke mich herzlich bei der Verlegerin und bei der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und die liebe Signierung!






Inhalt

Seit 200 Jahren lebt das Land Genusya in Frieden. Es kommt zwischendurch zu kleinen Kämpfen mit den primitiven Nachbarn, aber ernste Schlachten hat es lange nicht gegeben.
Auch geht es dem Land sonst gut. Die Regierung ist zuverlässig und alles geht seinen gewohnten Gang.
Bis eines Tages eine riesige Flotte eines unbekannten Landes im Hafen der Hauptstadt Asedam anlegt und die Stadt kurzerhand erobert und besetzt.

Die ranghöchste Ratsfrau Inella kann das aber natürlich nicht so stehen lassen und zum Schutze ihres Volkes heißt es schon bald in Genusya: "Zum Angriff!"





Meinung


"Genusya in Gefahr" ist mein allererstes Rezensionsexemplar und ich habe mich wahnsinng gefreut, als ich die Mail der Verlegerin in meinem Posteingang entdeckte! 
Und noch mehr gefreut habe ich mich natürlich darüber, dass mir das Buch wirklich gut gefallen hat!

Die Geschichte spielt in der fiktiven Welt Genusya, in einem Land voller Freiheit, Schönheit und mit wenigen Sorgen. Zwar kommt es zu gelegentlichen Kämpfen mit den benachbarten Skogs, aber diese sind nicht wirklich ernst zu nehmen. Kurz: Das Leben ist schön in Genusya.
Bei den Beschreibungen der Bräuche und Traditionen und überhaupt dem normalen täglichen Leben der Genusyaner hat sich Frau Katz sehr viel Arbeit gemacht und man bekommt sehr detaillierte Einblicke in alle möglichen Bereiche der Gewohnheiten in Genusya und das, obwohl das Buch "nur" 348 Seiten hat.

Doch dann taucht eines Tages eine mächtige Flotte im Hafen der Stadt auf, Unbekannte, die sich Nareden nennen und erobern die Hauptstadt.
Für die Genusyaner ist das ganz und gar unverständlich, für die Nareden ist es ein Kreuzzug.
Ab da muss man sich als Leser auch nicht mehr über die kleine Anmerkung am Anfang des Buches wundern, in der die Autorin "warnt", dass sich religiöse Menschen von ihrer Geschichte oder ihren ethischen Inhalten angegriffen fühlen könnten.

Diesen Hinweis finde ich auch ein bisschen berechtigt, mich betrifft er zwar nicht, aber es wird in diesem Buch viel Kritik über Religion und das Verehren eines Gottes verbreitet und bei manchen Stellen sogar auf gewisse Art und Weise parodiert. 
Die Nareden sind nämlich ein sehr gläubiges Volk, beinahe unterwürfig, glauben auch noch an das antiquierte Rollenbild, dass Frauen weniger wert als das Vieh auf dem Feld sind und sind deshalb fassungslos, aufgrund der liberalen Einstellung der Genusyaner.

Überhaupt ist das Buch sehr philosophisch geschrieben und auch wenn sich der Stil gut lesen lässt, ist dennoch keine leichte Kost und man muss immer bei der Sache bleiben, was ich aber nicht unbedingt schlimm finde.
Lesen muss ja nicht immer einfach sein!  

Zu Beginn kam mir das ein bisschen seltsam vor und mehr als einmal war ich verwirrt, aber wenn man genauer nachdenkt, kann man erkennen, dass es sich bei diesem Schema um ein strukturierte Unstrukturiertheit handelt, an die man sich durchaus gewöhnen kann, wenn man sich die Mühe macht.
 
Und diese "Kompliziertheit" zieht dann auch weiter durch die Geschichte.
Es gibt wahnsinnig viele Charaktere und man erfährt von fast allen die Lebensgeschichte, weshalb es erstaunlich ist, mit wie wenigen Seiten die Autorin ausgekommen ist und sie werden meist einfach bei neuen Kapitelanfängen in die Handlung eingeschleußt und man weiß aber noch gar nicht, was sie dort überhaupt zu suchen haben.

Aber obwohl die Charaktere quantitativ auf jeden Fall überragende Leistungen vollbringen, können vor allem die näher beleuchteten Charakter auch mit Qualität punkten.
Die (vermutliche) Protagonistin Inella ist durch und durch eine echte Kämpferin. Sie ist klug und mutig und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben, ist aber trotz ihres Stolzes und ihrer Unabhängigkeit sehr auf das Wohl ihres Volkes bedacht.
Die Nebencharaktere mochte ich auch alle sehr gerne, vor allem da man aus jedem Lager Menschen kennenlernen konnte. Den fast wahnsinnigen Glauben der Nareden und ihre Gründe dafür und die abgeklärte Fortschrittlichkeit der Genusyaner auf der anderen Seite.

Das Ende ist ein sehr gemeiner Cliffhanger, obwohl er mich nicht wirklich gestört hat, denn die letzten Seiten vermitteln eine angenehme und überspringende Aufbruchsstimmung und nicht die typische Cliffhanger-Depression.


Fazit


"Genusya in Gefahr" war mein erstes Rezensionsexemplar und ich bin froh, dass ich dieses auch gut bewerten kann.
Die Autorin hat sich mit viel Mühe eine sehr komplexe, manchmal fast zu komplexe (wie schon gesagt: Geordnetes Chaos), Welt geschaffen.
Mit gut ausgearbeiteten Charakteren und einem interessanten Schreibstil hätte das Buch auch gut und gerne noch 200 Seiten mehr haben können.

Ich vergebe also (knappe) 4 von 5 Sternen, da ich gerne ein paar Seiten mehr gehabt hätte und ich ein bisschen gebraucht habe, bis ich mit den abrupten Sichtweisen klargekommen bin. 


Challenges


  • Chaos-Challenge --> Nr.17: "Lies ein Buch, das erst 2013 erschienen ist."
  • ABC-Challenge --> G
  • ABC-Challenge der Protagonisten --> I wie Inella
  • Buchchallenge --> Nr. 12: Ein Buch von einem kleinen/unbekannten Verlag
  



2 Kommentare:

  1. "Genuysa in Gefahr" fand ich sehr schwierig zu rezensieren, weil ich einserseits echt große Probleme hatte in das Buch hereinzukommen und es andererseits am Ende doch noch ganz gut fand.
    Die vielen Sichtwechsel haben mich am Anfang noch sehr gestört, aber am Ende fand ich sie auch wieder gut :D

    Auf jeden Fall ist es ein sehr interessantes Buch ;)

    Liebe Grüße
    Chianti

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    1. Ja, der Einstieg war allerdings ein bisschen holprig, aber zum Ende hin wurde es immer besser :)! Seh ich genauso ^^.

      Schön, dass wir einer Meinung sind <3,

      alles Liebe,
      Clärchen :)

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